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1262. April 12. Breslau.

prid. id. Apr.

Heinrich, Herzog von Schlesien, urkundet, dass Abt Ludwig von Kamenz und sein Konvent den Gerlacus (Propst von Lebus) und dessen Bruder Graf Mrosco, hinsichtlich der Ansprüche, welche dieselben auf Pantnovo (Panthenau), das ihr weiland Oheim Janusius dem Kloster Kamenz geschenkt, machten, in der Weise abgefunden haben, dass sie denselben Kydlini (Kittel) u. Meznicovo (Vogelgesang) schenken und ausserdem dem Gerlacus jährlich 8 Mk. Silber, sowie das Stiftsdorf Istebca (Grunau) auf Lebenszeit, wogegen die Brüder das Kloster gegen unberechtigte Ansprüche zu schützen geloben.

Z.: Graf Joh. von Würben, Graf Radsl. Richter, Graf Dirsysl., Graf Wilzco de Sossno, Graf Nic. Sohn des Segota, Ewrard herzoglicher Diener. Ausgef. durch den Hofnotar Otto.


Abgedr. von Stenzel in dem Jahresber. der vaterländ. Ges. f. 1841 S. 172 aus dem Or. P.-A. Kamenz 20 mit den S. des Herzogs, des Propstes Gerlacus und des Grafen Mrocco (sic), welche an rothschwarzen Seidenschnüren hängen, die durch 14 Siegellöcher des Pergaments kreuzweise durchgezogen sind. Eine zweite Originalausfertigung derselben Urkunde (Kamenz 19) mit den 2 auf gewöhnliche Art befestigten Siegeln der Brüder (das des Herzogs ist verloren) unterscheidet sich von jener durch kleinere Schrift und dadurch, dass statt der Worte que tamen ipso dom. G. ab hac vita descedente etc. (S. 173 Z. 4) steht: qui postquam domino volente ab hac vita decesserit, ad domum in Camensz cum rebus, que ibidem reperte fuerint, sine obstaculo restituentur. Es ist sehr möglich, dass die fehlerhafte Fassung dieses Satzes die Ausstellung einer zweiten Urkunde hat wünschenswerth erscheinen lassen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.